Die Entwicklung des Wetters im ZRF-Gebiet
Die Entwicklung des Wetters im ZRF-Gebiet beleuchtete Dipl.-Meteorologin Gudrun Mühlbacher in einem interessanten Vortrag in der Verbandsversammlung am 19.03.2019
Die Leiterin des Büros München des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte anhand einer Fülle von Daten Antworten parat auf die Frage: „Werden die extremen Wetterereignisse wie Stürme oder Dürreperioden nur gefühlt intensiver oder gibt es dafür wissenschaftliche Belege?“ Die Antworten lassen sich wie folgt zusammenfassen (Basisdaten stammen soweit möglich von der Wetterstation Bamberg):
1. Starkregen:
Bereit jetzt ergibt sich eine Zunahme bei Niederschlägen ab 20 l/m² pro Tag. Bei höheren Schwellenwerten ab etwa 35 l/m² pro Tag ist (bisher) keine Zunahme erkennbar.
Prognose: Der Anteil der Starkniederschläge am Gesamtniederschlag dürfte künftig steigen.
2. Sturm:
Prognose sehr schwierig.
Tendenz: evtl. stärkere winterliche Sturmtiefs (aber keine Häufigkeitszunahme) über West- und Teilen Mitteleuropas; im Sommer mehr „Konvektionsenergie“ vorhanden, so dass Gewitterböen häufiger und/oder stärker auftreten können.
3. Waldbrand:
In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der Tage mit witterungsbedingter hoher oder sehr hoher Waldbrandgefahr (Waldbrandindex 4/5) in Bamberg und deutschlandweit zugenommen. Die Intervalle werden kürzer.
Prognose: Weitere Erhöhung der Tage mit Waldbrandindex 4/5 im Sommerhalbjahr.
Mühlbacher betonte hier, dass durch präventive Maßnahmen wie die Luftbeobachtungen bisher eine Ausweitung der Schäden vermieden werden konnte.
4. Hitzebelastung:
Die Hitze-Tage (TempMax ab 30°C) dürften sich verdoppeln! Zuletzt hatten wir 30 solcher Tage im Bereich der Wetterstation Bamberg. Unter dieser Entwicklung dürfte besonders die Gruppe der über 80-Jährigen leiden, die in unserer Gesellschaft ebenfalls zunimmt. Aber auch die Gefahr von Flächenbränden dürfte im Zusammenhang mit der Hitze zunehmen.
5. Gewitter/Hagel:
Deutschlandweit nehmen diese Wetterphänomene eher zu, nicht so im Bereich der Wetterstation Bamberg. Hier werden es eher weniger Tage, an denen Gewitter/Hagel auftreten.
Besonders ernüchternd: Das erklärte Ziel, den Temperaturanstieg auf 2°C zu begrenzen, wurde verfehlt.
Die Informationen die uns Gudrun Mühlbacher wissenschaftlich fundiert aufbereitet hat, lassen erahnen, worauf sich unsere Mitglieder, die Feuerwehren und Rettungsdienste und sonstigen Partnerorganisationen in den nächsten Jahren einstellen müssen, nämlich weitere Flächenlagen mit entsprechendem Schadensbild und aufreibenden Einsätzen.
Wir sind der Meinung: Ein Grund mehr, sich für den Klimaschutz einzusetzen!